Stigmata – Heiligkreuzkofel
Sorgsam und konzentriert sortiere ich die Fingerkuppen in den verhältnismäßig ersten großen Griff nach drei diffizilen Kletterstellen. Nach dem ausgiebigen Einstudieren der Kletterbewegungen wurde mir bereits beim Ausbouldern vor Augen geführt, dass die nun folgende vierte und alles entscheidende Crux der Schlüsselseillänge, die drei bereits überwundenen heiklen Stellen hinsichtlich Schwierigkeit und Moral deutlich in den Schatten stellen wird. Nun baumle ich an diesem großen Griff, der wie der Antrieb einer fortlaufenden Gedankenspirale wird. Ich habe an diesem Griff Zeit nachzudenken, viel nachzudenken. Positive Gedanken stemmen sich gegen negative und umgekehrt. Nur noch wenige Meter trennen mich vor der erfolgreichen Rotpunktbegehung meines großen Projektes am Heiligkreuzkofel. Aber diese knappen zehn Meter erscheinen mir, in der Gedankenspirale unendlich lang gezogen zu werden.
Wenn du stürzt? Halten die Haken? Wenn du dich verletzt? Wirst du es jemals wieder bis hier an diesen Rastpunkt schaffen, deine Ängste zügeln können und die entscheidende Crux mit den im Nacken sitzenden Runout erfolgreich durchsteigen? Ich verspüre einen abstrusen Charakter meiner Angst. Die Angst vor dem Erfolg paart sich mit der Angst vor dem Scheitern. Bizarr und grotesk erscheinen mir meine Gedankengänge und ich beginne leicht zu zittern. Das ist das Zeichen. Ich darf nicht noch nervöser in die letzten und alles entscheidenden Meter reinklettern. Ein lauter Zuruf von Andrea lenkt mich kurz ab und ich merke, dass sich die beklemmenden Gedanken für einen kurzen Moment eine Auszeit nehmen. GO GO GO!!! Ein letztes Mal werden die Hände ins Chalkbag gedrückt und nochmals durchgeschüttelt. Nun soll die letzte Etappe des Projektes Rotpunktbegehung starten. Die Griffe sind ab nun sehr spärlich vorhanden und demensprechend fühlen sich auch die Bewegungen an. Irgendwie fragil ringt man sich die ersten Meter nach dem guten Rastpunkt weiter. Nun komme ich an die Stelle, wo es unter Umständen noch möglich wäre, einen kleinen Friend zu legen und den Runout entscheiden zu entschärfen. Dies würde aber allerdings so viel Zeit und Kraft kosten, dass die folgenden Kletterzüge für mich nicht mehr möglich wären. Für mich gibt es bei der Rotpunktbegehung keine Option. Der notwendige kleine Friend hängt an einer Bandschlinge an Andreas Klettergurt. Dort hängt er aber ganz bewusst. Ich wollte mir gar nicht die Möglichkeit geben, an dieser Stelle ins Grübeln zu kommen und eventuell sogar den Friend zu legen, und so vielleicht die freie Begehung zu vermasseln. Dementsprechend gibt es nur die Flucht nach vorne. Voller Entschlossenheit setze ich nun die entscheidenden Schulterzüge gute sechs Meter oberhalb der letzten Sicherung an. Dynamisch erhasche Ich die kümmerlich vorhandenen Leisten und kann zum alles entscheidenden Zug ansetzen – ein unausweichliches dynamisches Finale zum Schluss. Voller Adrenalin und Spannung peile ich den Griff an und schnappe hinauf. Wow!!!!! Ich bleibe tatsächlich am Felsen hängen und hangle mich an der rettenden Leiste entlang. Das Adrenalin in meinem Körper pocht. Doch die Spannung lässt langsam nach. Ich weiß, dass ich es geschafft habe. Die letzten Meter zum rettenden Standplatz sind relativ einfach. Dort angekommen knote ich mich fest und verleihe meiner Freude Ausdruck. Laute Jubelschreie durchbrechen die Stille an diesem abgelegenen Wandteil des Heiligkreuzkofels. Auch wenn Andrea gute 40 Meter unterhalb mir hängt, kann ich seine Schreie gut vernehmen. Meinen müden Körper an die Felswand lehnend wird es in mir ganz wohl. Ein immenses Gefühl an Zufriedenheit verbreitet sich in mir. Mir wird bewusst, dass Ende einer langen, schwierigen und heiklen Reise erreicht zu haben. Von dieser Reise will ich euch nun berichten.
Neue Linien suchen und finden, Wandfluchten inspizieren und nach unentdeckten Klettermöglichkeiten zu forschen ist eine meiner großen Leidenschaften. Diese Leidenschaft teile ich mit meinem guten Freund und stets verlässlichen Seilpartner Andrea Oberbacher. Mit dem aus Kolfuschg im Gadertal stammenden Bergführer hatte ich schon etliche Erstbegehungen verbuchen können. Auch am Heiligkreuzkofel waren wir bereits erfolgreich. Am rechten Rand der eindrucksvollen Felsenbastion konnten wir eine schöne Linie finden und traditionell erschließen. Die Tour tauften wir Vodooo-Zauber. Nach gelungener freier Begehung der Route saßen wir beim Hospiz und stießen auf die Tour an. Bereits damals schweiften unsere Blicke aber wieder in Richtung Felsenmauer hinter der malerischen Kapelle ober von St. Leonhard. Dieses Mal hatte uns aber der ganz links liegende Wandteil in seinen Bann gezogen. Mit Hilfe eines Feldstechers inspizierten wir aus der Entfernung mögliche Schwachstellen der Wand. Auf diese Weise setzte sich die Idee, dort eine Route zu probieren, fix in unseren Köpfen fest.
Die Erfahrung hatte mich bereits gelehrt, dass es für solche Unternehmungen die richtige Mischung aus Motivation, Vorfreude, Ehrgeiz und Geselligkeit braucht. Mit Andrea hatte ich genau den richtigen Partner für dieses Projekt. Gut gelaunt und mit der richtigen Portion Motivation machten wir uns am 18. August 2016 auf den Weg. Am Wandfuß angekommen wurde uns sehr schnell klar, dass es sich dabei um ein sehr schönes aber ebenso schwieriges wie ernstes Unternehmen handeln wird. Das Ambiente und die Atmosphäre an diesem abgelegenen Wandteil waren beeindruckend. Ehrfurcht und Respekt gesellten sich zu diesem speziellen Gefühlscocktail. Das Losklettern kaum erwartend hängte ich mir die letzten Friends und Karabiner um.
Die ersten gut 20 Meter kletterten wir über die Route „Chiodo Argento“ hoch. Dieser Riss erschien uns als einzig logische Möglichkeit, die ersten Meter zu überwinden. Nach ca. 20 Metern kletterte ich schließlich in einem Rechtsbogen in Richtung Zentrum der Wand. Schon beim Einrichten des ersten Standplatzes realisierte man, wie schwierig das Projekt werden würde. Richtete man den Blick nach oben, so wurde uns klar, dass Steilheit, Schwierigkeit und die Kompaktheit der Wand unsere Vorstellungen noch übertrafen. Es wurde uns unmissverständlich vor Augen geführt, dass uns hier eine ganz besondere heikle Erstbegehung erwarten wird. Eine überhängende stumpfe Verschneidung sollte den Beginn der zweiten Seillänge zieren. Nach dieser Verschneidung lotste mich eine auffallende und sehr scharfe Schuppe weiter. Diese ist nicht nur markant und scharf, sondern ebenso delikat. Nach vorsichtigem Belasten dieser außergewöhnlichen Felsstruktur, hangelte ich mich Meter für Meter weiter nach oben und konnte am Ende dieser Schuppe den zweiten Standplatz einrichten. Erstaunt aber sehr erfreut war ich über die Hakenfreundlichkeit des Felsen in diesem Bereich der Wand.
Als Andrea am Standplatz ankam, gab es kaum Diskussionen über den möglichen Weiterweg. Doch für den ersten Tag sollte es genug sein. Wir seilten ab und kehrten am darauffolgenden Tag (19. August) zurück zum Umkehrpunkt. In direkter Falllinie kletterte ich die ersten Meter hoch, bis mich eine seichte Verschneidung zu einer leichten Linksdrift verleitete. Die Verschneidung endet an einem mäßig ausgeprägten Felsenband. Danach stellte mich eine knackige Plattenstelle vor größere Probleme. Dabei handelt es sich um eine typische Art von Kreuzkofelkletterei. Eine kompakte Wandstelle mit raren Sicherungsmöglichkeiten. Die Möglichkeit einen Friend zu legen oder einen Haken zu schlagen, war ebenso schwierig wie die Möglichkeit in dieser plattigen Stelle einen Griff kontrolliert zu halten und durchzuziehen. Nach längerem Probieren gelang es mir aus einer sehr unsicheren Position einen gutsitzenden Haken zu versenken. Dieser sollte allerdings auch der letzte bis zum Standplatz bleiben. Dennoch ermöglichte es diese Sicherung, das vertretbare Risiko einzugehen und die weiteren Meter ohne Absicherung höher zu steigen. Nach einem weiteren Rechtsknick konnte ich dann einen sehr bequemen Standplatz einrichten und Andrea nachsichern. Erwartungsvoll und vielleicht auch etwas ungeduldig blickte ich bereits höher und überlegte den möglichen Verlauf der nächsten Seillänge. Als sich Andrea schließlich am Standplatz ein hing und mich in die Sicherung nahm, konnte ich die griffarme ca. zehn Meter hohe Platte in Angriff nehmen. Die Felsbeschaffenheit zeigte sich von ihrer besten Seite und obwohl es nicht leicht war Sicherungen unterzubringen, lösten sich alle Klettersequenzen überraschenderweise gut auf und ich stand nach einiger Zeit gute zehn Meter oberhalb von Andrea. Dieser rief mir wiederum lautstark zu und verlieh mir auch dank seiner humorvollen Art die nötige Gelassenheit, zum Abschluss der Platte nochmals eine überhängende Wulst zu überwinden. Dieser kleine bauchartige Überhang verhinderte vorher den Blick nach oben. Die Schwierigkeiten oberhalb des Überhanges waren weniger groß als erwartet. Kompakte und von Wasser zerfressene Felsformationen warteten darauf berührt zu werden und das Höherturnen an diesen großen Griffen machte eine riesige Freude. Die Steilheit der Wand nahm zunehmend ab und genau in jenem Moment, als ich glaubte die Seillänge bereits beenden zu können, erwartete mich noch eine sehr problematische Stelle unterhalb eines Bandes. Erfahrungsgemäß suchte ich die umliegenden Quadratmeter Fels nach passablen Sicherungsmöglichkeiten ab und konnte schlussendlich eine kompakte Sanduhr finden. Das Einfädeln einer Sanduhr in solchen Situationen fühlt sich wie ein Geschenk zur richtigen Zeit am richtigen Ort an. Nun hatte ich eine kompakte Sicherung für die heikle Stelle. Das scharfe Ende des Seiles wurde mittels einer Expressschlinge mit der Sanduhr verbunden und das Überwinden dieses schwierigen Abschnittes bereitete auf diese Weise mehr Freude als Angst. Am äußersten linken Rand des Bandes richtete ich den Standplatz ein. Die weiteren zwei Seillängen sollten uns keine großen Probleme bereiten. Im Gegenteil. Es ist nicht übertrieben, wenn man diese zwei Seillängen als pure Genusskletterei bezeichnet. Die Felsbeschaffenheit hätte nicht besser sein können. Die folgenden 60 Meter präsentierten sich griffreich, bombenfest und fließend kletterbar. Kurz: Kreuzkofel Deluxe.
Ziemlich flott hatten wir diese zwei Seillängen erklettert und einen guten Standplatz an einem ausgeprägten Band einrichten können. Wir entschlossen uns „Feierabend“ zu machen und entschlossen uns dementsprechend zum Abseilen. Vier Tage später kehrten wir mit der Absicht, die Route zu beenden und eine Nacht am Wandfuss zu verbringen zurück.
Am Umkehrpunkt angekommen mussten nun wir unsere Häupter wieder mehr nach hinten neigen, um den möglichen Weiterweg zu inspizieren. Gleichermaßen wurde uns klar, dass der nun folgende Wandbereich alle vorher erschlossenen Seillängen in den Schatten stellen wird. Im zentralen Wandbereich ragten nun an die 50m überhängende und Strukturschwache Meter gegen den Himmel. An Stelle von Euphorie und Entschlossenheit rückten Skepsis und Respekt. Eingeschüchtert eröffnete ich die ersten Meter dieser unheimlich wirkenden Seillänge. Ich konnte kaum Löcher, Risse oder anderweitige Felsstrukturen erkennen, die für ein vertretbares Risiko sorgen hätten können. Demnach wähnte ich mich bereits am Ende unserer Möglichkeiten angekommen und hatte die Befürchtung, dass wir uns in eine Sackgasse manövriert hatten. Andrea blieb aber geduldig und gab mir die nötige Zeit zum Tüfteln und Überlegen. Nach zähem Ringen mit den kaum vorhandenen Griffen und Rissen, gelang es mir Meter für Meter höher zu steigen. Dabei vertraute ich mehrere Male auf sehr delikat steckende kleine Felshaken. Diese jedoch ermöglichten das Weiterkommen. Diese Seillänge sollte dementsprechend auch mit Abstand die schwierigste der gesamten Route werden. Bereits beim Einrichten der Seillänge fragte ich mich immer wieder ob es überhaupt möglich sein wird, diese Seillänge im Stile des Rotpunktkletterns frei durchsteigen zu können. Schon die Erstbegehung dieser Seillänge setzte mich moralisch aber auch technisch so sehr unter Druck, dass ich knapp davor war, das Handtuch zu werfen. Jeder Meter gestaltete sich ebenso kompliziert wie Kräfte raubend. Als ich am Ende dieser ungemein heiklen Passage den Standplatz einrichten konnte, war mir klar, dass uns was Außerordentliches gelungen war. Trotz Steilheit, Kompaktheit und Hakenfeindlichkeit der Wand konnten wir die Erstbegehung nur mit Hilfe von traditionellen Sicherungsmittel verbuchen. Der Standplatz nach dieser Nervenaufreibenden Länge fühlte sich wie eine rettende Insel an. An diesem Standplatz sollten es nun einige Haken mehr als notwendig sein. „Hier bringt uns niemand mehr runter“, dachte ich mir und voller Wucht hämmerte vier Haken in den Felsen. Wir hatten die Schlüsselstelle der Wand überwunden. Einem Weiterweg sollte ab hier nichts Dramatisches mehr im Wege stehen.
Der Weg zum Gipfel war gewissermaßen geebnet und frei. Immer wieder muss ich betonen, wie wichtig es dabei auch war, dass mich Andrea dank seiner Anfeuerungen und sein verlässliches Handeln in solchen Extremsituationen immenses Vertrauern entgegenbringen konnte und mich auf seine spezielle Art unterstützte und motivierte. Die Befürchtung, dass diese schwere Seillänge vielleicht frei gar nicht möglich sein könnte, äußerte allerdings auch Andrea als er nachgestiegen war. Dennoch war der erste wichtige Schritt getan. Die Route war erstbegangen. Der restliche Teil bis zum Gipfel stellte uns vor keinem größeren Problem mehr. Am Gipfelplateau angekommen fielen wir uns in die Arme und jeder zollte den anderen großen Respekt. Mut, Entschlossenheit aber auch viel Geduld und das nötige Glück im rechten Augenblick machten es möglich, dieser imposanten Wandflucht eine eindrucksvolle Route abzuringen. Ein sehr befriedigendes Gefühl machte sich breit. Wir genossen ausgiebig die besondere Stimmung am Gipfel und wussten, dass uns was Besonderes gelungen war. Und dennoch mischten sich zu unserer glücklichen Zufriedenheit eine Portion Zweifel und Unsicherheit. Unsicherheit darüber, ob es überhaupt möglich sein wird, die Route frei zu klettern.
Beinahe ein Jahr sollte vergehen, bis wir schließlich am 24., 26.Juni und 8.Juli das Projekt freie Begehung starten konnten. Bevor man sich an die Rotpunktbegehung einer Route dieses Charakters wagt, sollte man vorher die schwierigsten Stellen der Route nochmals ausgiebig probieren und einstudieren. Wie im Eiskunstlauf sollte Pflicht und Kür genau geprobt werden und zum nötigen Zeitpunkt fehlerlos abgerufen werden können. Ich versuchte demensprechend mein Bestes. Nach den zwei Tagen in der Route und ausgiebigen Griff- und Bewegungsstudium fühlte ich mich bereit. Am 17. Juli sollte es nun soweit sein.
Schon am Weg zum Einstieg fühlte ich, dass dies unser Tag werden könnte. Motiviert bis in die letzte Muskelfaser und gestärkt durch intensives Training strotzte ich voller Ambitionen und Selbstvertrauen. Im Nachhinein war es genau die richtige Mischung von mentaler Einstellung und körperlichen Befinden. Voller Leidenschaft und Bereitschaft das Beste zu geben knotete ich die Seile in den Klettergurt und startete los. Und es lief wie erwartet. Das Höhersteigen und Greifen fühlten sich wie Automatismen an. In einem Tunnel vollster Konzentration kletterte ich Seillänge für Seillänge Rotpunkt. Es fühlte sich an, als ob meine Bewegungen von Geisterhand ausgeführt worden wären. Das genaue Einüben hatte sich merklich bezahlt gemacht. War ich im oft zitierten Gefühlszustand des „Flows“?
Passend zum reibungslosen Ablauf der freien Begehung verbreitete auch Andrea mit seiner heiteren Art eine wohltuende Atmosphäre. Ein Scherz im rechten Moment kann auch in extremsten Situationen für die richtige Stimmung sorgen. Ich wusste mit Andrea hatte ich genau den richtigen Partner für dieses spezielle Projekt gefunden. Als ich jedoch am Standplatz vor der schwierigsten Seillänge hing, wendete sich das Blatt. Ich verspürte Nervosität und hatte Schwierigkeiten, diese Gefühle zu kontrollieren. Andrea klopfte mir nochmals auf die Schulter und betonte, ich sollte ruhig und konzentriert bleiben, dann könnte ich es schaffen. Nach einigen tiefen Atemzügen startete ich los. Los in eine Seillänge, die für mich eine ganz spezielle Seillänge in meinen Kletterleben werden sollte. 40 Meter Fels, ständig kompliziert, heikel, labile Bewegungen, die saugende Tiefe dieser eindrucksvollen Wand und Schwierigkeiten bis zum zehnten Grad beschreiben diese Seillänge.
Sorgsam und konzentriert sortiere ich die Fingerkuppen in den verhältnismäßig ersten großen Griff nach drei diffizilen Kletterstellen… Ein immenses Gefühl an Zufriedenheit verbreitet sich in mir. Mir wird bewusst, dass Ende einer langen, schwierigen und heiklen Reise erreicht zu haben.
Die letzte knifflige Etappe einer Reise. Eine Reise, die mich auch tief in meine Gefühlswelt vordringen ließ. Die ständige Unsicherheit, dass die Route womöglich frei nicht für mich machbar sein könnte, und der große Respekt vor dieser heiklen Aufgabe, hielten mich für einen Sommer lang in Schach. Dennoch gelang es mir, auch dank Andreas Mithilfe mich auf meine Stärken zu besinnen, und diese Angst und die zwielichtigen Gefühle Schach Matt zu stellen.
Route: „Stigmata“
Erstbegeher: Simon Gietl und Andrea Oberbacher
Erstbegehung: 18/19/23/24 August 2016 (17.7.2017 Rotpunkt)
Schwierigkeit: Eine Seillänge 10- der Rest zwischen 5 und 8+
Zustieg: von Pedraces zum Hospiz Heiligkreuz, weiter auf dem Normalweg Nr. 7; dann über das große Band nach links queren und direkt zur NW-Wand aufsteigen
Charakter: Schöne, anspruchsvolle Kletterei auf guten bis sehr guten Fels
Absicherung: 1 Sätze BD Cams bis Gr. 1,1 Satz Aliens Cams alle geschlagenen Haken wurden belassen
Abstieg: über den Normalweg
Das Topo zum downloaden gibt’s hier