In ungefähr 8 Stunden Kletterzeit gelang Marcus Lutz und mir am 30. August 2013 in abwechselnder Führung eine neue Tour am Bandiarac-Pfeiler mit schöner Wand- und Risskletterei in meist gutem bis allerbestem Fels.
Der Routenname rührt von der Tatsache her, dass Marcus zwar bereits 38 Jahren in den Dolomiten klettere, es aber südlich des Brenners bislang noch nicht geschafft hatte, auch in den Dolomiten eine Erstbegehung in die Tat umzusetzen. So kam mit dieser neuen Route zu seinen nach ungefähr 40 Alpin-Erstbegehungen endlich auch eine Dolomitenroute hinzu, nach dem Motto „Besser spät als Nie“.
Route: „Besser später als nie“, 380 m Wandhöhe, ca. 420 m Kletterstrecke
Erstbegeher: Marcus Lutz und Simon Gietl, August 2013
Schwierigkeit: VI+ bis VII- (mehrere Abschnitte), eine Stelle VII. Oft zwischen V und VI, kurze Abschnitte auch leichter (im Bereich der auffallenden Querbänder)
Zustieg: Direkt vom Parkhäusl an der Capanna Alpina einem schwach ausgeprägten Fahrweg Richtung Wandfuß folgen. Er verliert sich in einer Schotterreiße und man steigt bis zu den ersten Felsen bei kleinem Wasserfall. Hier finden sich dann deutlich erkennbare Steigspuren eines Jägersteiges, der immer in Wandfußnähe um den ersten Felsaufschwung links herumführt. Es wird dabei nochmals ein Wasserlauf gequert und links ausholend ein Steilaufschwung durch eine Latschengasse umgangen. So gelangt man in die schon unten auffallende Rinne, die direkt unter die eigentliche Südwand des Bandiarac-Pfeilers leitet. Dort angelangt rechts queren und an gestuftem Gelände noch ca. 50 Hm hinauf (2) unter die eigentliche Wand. Einstieg bei rotem Standhaken mit Schlinge unter einem senkrechten Wandl, über dem ein R ansetzt (Ring-H schon sichtbar). Ca. 45 min von der Capanna Alpina.
Abstieg: Vom Ausstiegs-Steinmann wenige Meter zurück zur ersten Abseilstelle und mittels 9-mailigem Abseilen über die Route wieder hinab zum Einstieg und über die Zustiegsroute hinab zur Capanna-Alpina.
Charakteristik: Schöne Wand- und Risskletterei in meist gutem bis allerbestem Fels. Die Route bewegt sich in einer einsamen Umgebung, wenn auch etwas im Kontrast mit dem Schotterwerk im Talgrund stehend. Bedingt durch die Möglichkeit mittels 9-maligem Abseilen über die Route wieder zum Einstieg zu gelangen, spart man sich einen ca. 2 ½-stündigen Abstieg zurück zur Capanna Alpina.
Material: Es wurden ca. 45 Stand- und Zwischenhaken geschlagen und in der Wand belassen. Da eine komplette Abseilpiste eingerichtet wurde, bitten wir, sowohl die Schlingen als auch die Abseilkarabiner in der Route zu belassen. Weiters haben wir auch ca. ½-Dutzend Sanduhrschlingen belassen. Zur weiteren Absicherung ist ein Satz Camalots bis Größe 3 und (wer’s hat) ein Satz Aliens sehr hilfreich.