Drei Zinnen, drei Sportdisziplinen – im Sommer 2012 radelte, wanderte und erkletterte ich alle Drei Zinnen Nordwände in weniger als 24 Stunden.
Zu den Drei Zinnen habe ich eine besondere Beziehung. Immer wieder führe ich Gäste in diesen Teil der Dolomiten und auch viele wichtige Episoden aus meiner alpinen Geschichte spielen in den Sextener Dolomiten. Ende August 2012 konnte ich gemeinsam mit meinem Kletterfreund Klaus Gruber ein weiteres Projekt in diesem Gebiet erfolgreich umsetzen. Mein Plan war es mit dem Rad wie früher von Zuhause startend Richtung Drei Zinnen zu treten, dann alle Nordwände der Drei Zinnen zu klettern und mit dem Rad wieder retour zu fahren. Die besondere Herausforderung: Das Ganze innerhalb 24 Stunden schaffen.
Gesagt, getan. Am 20. August bei besten Wetterbedingungen starteten Klaus und ich um Mitternacht daheim in Luttach und erreichten auf dem Bike zweieinhalb Stunden später Landro. Von hier aus ging es zu Fuß aus weiter durchs Rienztal zur Westlichen Zinne. Gegen 5:00 Uhr standen wir am Einstieg der Route Cassin (Schwierigkeitsgrad 8, 20 Seillängen). Seillänge um Seillänge kletterten wir hoch zum Gipfel der Westlichen Zinne. Um 9:30 Uhr befanden wir uns an der großen Zinne und nahmen sogleich den Dolomiten-Klassiker Comici (Schwierigkeitsgrad 7, 16 Seillängen) in Angriff. Am späten Nachmittag standen wir schließlich am Einstieg zur Innerkofler Route an der dritten, der Kleinen Zinne (Schwierigkeitsgrad 4+, 10 Seillängen).
Eine halbe Stunde später, um 17:00 Uhr, war die erste Seillänge geschafft – 1 Stunden 20min später die ganze Route. Zurück ging es durchs Rienztal, das Wetter hatte sich inzwischen sehr verschlechtert und ein aufziehendes Gewitter spornte uns zum Endspurt an. Um 21 Uhr traten wir wieder in die Pedale und erreichte um 23:30 Uhr Luttach.
120 Kilometer mit dem Rad, 1.150 Höhenmeter Wanderwege und 1.200 Höhenmeter Kletterstrecke haben wir in 23 Stunden und 30 Minuten erfolgreich bewältigt.